Über Monarchie als Regierungsform im Jahre 2023 kann man sich sicher streiten. Große politische Entscheidungskraft wünsche ich mir als Verfechter der Demokratie von den Protagonisten auch nicht. Aber als Institution für Disziplin, Wachsamkeit, Mahnung und Tradition bleibt sie Symbolträger. Vielleicht mehr denn je. Die Königshäuser werden aber nicht davon entbunden, sich mit der Aufarbeitung der eigenen Geschichte, Fortschritt und Anpassung zu beschäftigen.
Ich empfand die Krönungsfreier von Charles III. zum König von Großbritannien als ein herausragendes historisches Ereignis. Würdevoll, der Tradition verpflichtet, ohne jedoch dem Fortschritt im Wege zu stehen.
Wer die Person von Charles in den letzten Jahren im TV begleitet hat, sah einen naturverbundenen, korrekten, menschlichen und durchaus humorvollen Prinzen, der zeitlebens auf Haltung getrimmt wurde. Über die Beziehung zu Prinzessin Diana ab 1980 möchte ich nicht urteilen. Dass das englische Königshaus in ihren Tod verstrickt war, möchte ich bezweifeln. Geschickt hat sich das Königshaus hier nicht angestellt. In der Folge gab es Höhen und Tiefen. Wie das eben in jeder Familie so ist. Und ein Leben in der Öffentlichkeit, egal ob als Promi oder Mitglied einer Königsfamilie, ist kein Zuckerschlecken. Ich möchte da nicht tauschen wollen.
Heute sah ich aber ein royales Highlight in meinem Leben. Die Krönung eines britischen Monarchen. 1952 war ich noch nicht geboren, als seine Mutter Elisabeth II. den Thron bestieg. Und sie hielt bekanntlich sehr lange bis zu ihrem Tod im September 2022 durch. Daher ist dieses Ereignis für mich etwas ganz besonderes. Eine absolute Rarität.
Ich wünsche König Charles III., dass er die Sorgen und Ängste der Menschen in der Welt in seiner eigenen bekannten Art auch weiterhin hört. Dass er die Menschen zusammenrücken lässt und Frieden stiftet. Und nicht zuletzt wünsche ich ihm ein gutes Händchen bei seinen repräsentativen Aufgaben für die unzähligen Stiftungen gegen Armut, für ökologische Belange und Hilfsbedürftige. Möge er auch Unstimmigkeiten in seiner Familie bereinigen und für die Zukunft neue Weichen stellen.
Ebenso gratuliere ich aber auch dem britischen Volk zu deren neuem König Charles III und seiner Gemahlin Königin Camilla. Die Entscheidung, sich aus der Europäischen Union zu verabschieden, dürfte so mancher Brite nachträglich vielleicht noch bitter bereuen. Aber ein Königspaar zu haben, das ein großes Herz für Land und Leute hat und die Botschaft für Ökologie und Friede in die Welt hinausträgt, darauf darf man als Volk schon zurecht stolz sein.
God save the King!