Category : Kunst

Hinzpeter, Adolf – „Haigerloch“

Seit über drei Jahrzehnten schätze ich den Ort, an welchem ich mich mit meiner Familie niedergelassen habe. Und auch so mancher Künstler hat schöne Impressionen von hier eingefangen. Mit meinem kleinen Konvolut „Haigerloch“ bringe ich die Liebe zum Felsenstädtchen zum Ausdruck. Hier ein weiteres Exemplar:

Originalradierung
Titel: mit Bleistift unten links „Haigerloch“
Signatur: mit Bleistift unten rechts „Ad. Hinzpeter“
Entstehung: nicht bekannt
Gerahmt (nicht original)              

Dargestellt ist der mit Menschen belebte Marktplatz von Haigerloch mit Nepomuk-Brunnen.

Rahmenmaß: ca. 37 x 45 cm
Bildmaß: ca. 22 x 28 cm

Erworben ca. 2017 über Internetplattform.

Adolf Hinzpeter

* 23.05.1879 in Joachimsthal/Brandenburg in der Uckermark
† 1949 in München

Deutscher Grafiker, Illustrator und Maler. Ansässig in Berlin. Dort war er Studienrat für Kunsterziehung an einem Gymnasium für Jungen. Bildnisse, Genre und Landschaften.

(Quelle: Wikipedia)

Dörr, P. – ohne Titel (Mauer St. Anna-Kirche)

Ein weiteres Schmuckstück aus dem Konvolut „Haigerloch“ der Sammlung Heller möchte ich hier vorstellen:

Originalradierung
Titel: ohne Titel
Signatur: mit Bleistift unten rechts „P. Dörr“
Entstehung: nicht bekannt
Gerahmt             

Dargestellt ist die Steinmauer mit Skulpturen auf Stelen an der St. Anna-Kirche in Haigerloch.

Rahmenmaß: ca. 37 x 45 cm
Bildmaß: ca. 22 x 28 cm

Erworben 2018 durch Privatankauf.

Dörr, Paul

* 28.04.1892 in Ergenzingen
† 1965 in Horb a.N.

Paul Dörr war seit 1911 Schüler von Pötzelberger, Professor Christian Landenberger und Eckener an der Stuttgarter Akademie. Er lebte seit 1944 in Horb. Paul Dörr war auch Restaurateur und Heimatkundler. 2003 Große Gedächtnisausstellung in Horb. Von Februar bis Juni 2015 weitere Gedächtnisausstellung in Horb mit Publikation.

(Quelle: Wikipedia)

Romberg, W. – „Haigerloch“

Ich stelle hier ein weiteres Werk aus dem Konvolut „Haigerloch“ der Sammlung Heller vor.

Originalradierung.
Titel: mit Bleistift unten links „Haigerloch“.
Signatur: mit Bleistift unten rechts „W. Romberg Stuttgart“.
Entstehung: nicht bekannt.
Gerahmt.

Dargestellt ist das alte Pfarrhaus (heute Schüz-Museum), die Schloßkirche und das Schloß in Haigerloch auf dem Felsvorsprung.        

Rahmenmaß: ca. 53 x 68 cm
Bildmaß: ca. 35 x 46 cm

Romberg, Walter

* 16. Juli 1898 in Ulm
† 28. August 1973 in Stuttgart

Ein deutscher Maler und Radierer. Er wird wegen seiner naturgetreuen Wiedergabe der Landschafts- und Städtebilder in seinen Radierungen als der „Schwäbische Merian“ bezeichnet.

Porträtbüste von Walter Romberg; Stele auf dem Grab von Walter Romberg auf dem Waldfriedhof Stuttgart

Leben

Nach seinen Jugendjahren in Bad Mergentheim studierte er ab dem 25. Oktober 1916 an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Angelo Jank. Nach seiner Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg kehrte Walter Romberg vorerst zu Jank zurück; seine Neigung für Radierungen war schon damals vorhanden. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ließ sich Walter Romberg 23-jährig als freischaffender Künstler in Stuttgart nieder, ein damals mutiger Entschluss.

Aufgrund der gemeinsamen Arbeit mit Felix Hollenberg im Verband württembergischer Künstler in Stuttgart entstand nicht nur eine enge persönliche Beziehung zwischen den beiden Männern. Hollenberg war es, der ihn in die Geheimnisse derjenigen Kunst einführt, die ihn berühmt machte: Die Radierung. Seine Motive waren hauptsächlich Landschaften, Städte und Gemeinden sowie Volkstypen aus dem bäuerlichen Umfeld. Er produzierte detailgetreue Darstellungen vieler württembergischer Orte, bevor sie im Krieg zerstört wurden oder in den Folgejahren aufgrund von Bautätigkeiten ihr ursprüngliches Gesicht verloren. Obwohl Walter Romberg in erster Linie Radierer war, der die Motive vor Ort zeichnete und dann seitenverkehrt auf eine Metallplatte übertrug, gibt es von ihm auch eine Reihe Ölbilder und Aquarelle. Sein Gesamtwerk wurde in kurzen Abständen in großen Ausstellungen gezeigt. 1927 stellte Romberg auf der Jubiläumsausstellung des Württembergischen Kunstvereins aus.

Weiteren Einfluss auf die künstlerische Entwicklung Walter Rombergs hatte der schwäbische Maler und Radierer Paul Dörr (Horb). Inwieweit und ob die dokumentierte Bekanntschaft mit Fritz Nuss (Strümpfelbach) Einfluss auf seine Arbeiten hatte, ist nicht bekannt. Schüler bei ihm war unter anderem Fritz Kohlstädt (1921–2000).

1944 wurde Walter Romberg in Stuttgart total ausgebombt und erhielt zusammen mit seiner Frau Else (geb. Ulmer) im Schloss Waldenbuch eine Notwohnung, die er bis 1951 bewohnte. In den Waldenbucher Jahren entstanden zahlreiche Zeichnungen und Radierungen mit Motiven aus Waldenbuch und seiner Umgebung mit Motiven aus der Waldenbucher Altstadt, dem Siebenmühlental (Schönbuch) und dem Schönbuch, der ihn faszinierte. Mit diesen Werken bezahlte Romberg damals teilweise seine Einkäufe bei den einheimischen Kaufleuten.[1]

Arnulf Klett, damals Oberbürgermeister in Stuttgart, holte Romberg 1951 in die Landeshauptstadt zurück. Walter Romberg arbeitete bis 1958 im Vorstand des Stuttgarter Künstlerbunds mit.

Rombergs Würdigung als „Schwäbischer Merian“ setzte in den 1960er Jahren ein. Große Werkschauen fanden 1966 in Böblingen, 1968 in Stuttgart und 1973 in Sindelfingen statt. 1967 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Walter Romberg wohnte bis zu seinem Tod wenige Wochen nach seinem 75. Geburtstag in Stuttgart-Sonnenberg und wurde auf dem Waldfriedhof Stuttgart bestattet.

Ehrungen

1967 Bundesverdienstkreuz am Bande
2013 Stele in Waldenbuch, Ecke Bahnhofstraße/Hintere Seestraße

Literatur

Siegfried Schulz: Aufsatz im Amtsblatt der Stadt Waldenbuch (PDF; 2,1 MB), Nussbaum Medien, Weil der Stadt, Februar 2000.

Erich Heyfelder: Walter Rombergs schwäbische Landschaftsradierungen, Aufsatz in einem Sonderdruck aus dem „Schwäbischen Heimatbuch“ (PDF; 4,7 MB), Hrsg. Bund für Heimatschutz in Württemberg und Hohenzollern, 1935.

Fritz Heimberger: Walter Romberg, der „schwäbische Merian“. Aufsatz aus Aus Schönbuch und Gäu, Beilage der Kreiszeitung Böblinger Bote vom 25. August 1979 (PDF; 1,7 MB)

Gerhard Raff: Aufsatz „Schwäbischer Merian“ Raffs Raritäten CXXIII Stuttgarter Zeitung vom 16. Juli 1998 (PDF; 12 KB)

Einzelnachweise

↑ Eine Stele für den schwäbischen Merian. Stadtnachrichten Waldenburg, Nr. 34, 23. August 2013, S. 8 (.pdf), alt-waldenbuch.de, abgerufen am 17. November 2016.

(Quelle: Wikipedia)

Halbritter, G. – „Haigerloch/Marktplatz“

Vorstellen möchte ich hier ein schönes Werk aus dem Konvolut „Haigerloch“ der Sammlung Heller.

Originalradierung.
Titel: mit Bleistift unten links „Haigerloch / Marktplatz“.
Signatur: mit Bleistift unten rechts „G. Halbritter“ mit Widmung.
Entstehungsdatum: nicht bekannt (Anfang der 1950er-Jahre).
Gerahmt.

Dargestellt ist der Marktplatz von Haigerloch mit Nepomuk-Brunnen und Gasthaus Schwanen.

Rahmenmaß: ca. 40 x 47 cm
Bildmaß: ca. 23,5 x 32 cm

Halbritter, Gerhard Richard

* 11. September 1908 in Mühlhausen/Thüringen
† 15. Juli 2002 in Tübingen

Deutscher Bildhauer, Zeichner und Grafiker.

Leben

1924 begann Gerhard Halbritter eine Holzbildhauerlehre und nahm nebenher Privatunterricht für Malerei und Bildhauerei. Nach dem Tod seiner Mutter 1926 studierte der Vollwaise (sein Vater war im Ersten Weltkrieg gefallen) mit finanzieller Unterstützung seines Onkels zunächst für zwei Jahre an der Kunstgewerbeschule in Budapest bei Matrei. Dann zog es ihn weiter nach Rom an die Accademia di Belle Arti (Antonino Calcagnadoro), nach Paris an die Ecole Superieur des Beaux-Arts (Henri Bouchard), nach Brüssel an die Academie Royale Bruxelles (Égide Rombaux) und schließlich nach Kopenhagen an die Königliche Akademie der schönen Künste (Aksel Joergensen). Dort lernte er dessen Tochter, Rut Joergensen, kennen, die er 1936 heiratete. Das Paar hatte drei Kinder.[1]

In Kopenhagen arbeitete er als freischaffender Künstler, bis er 1944 zum Kriegsdienst nach Ungarn und Böhmen als Übersetzer und Schreiber einzogen wurde. Nach Kriegsende wurde er in Kopenhagen inhaftiert und bis 1947 interniert, anschließend aus Dänemark ausgewiesen.

Während seiner Gefangenschaft in Dänemark fertigte Halbritter 1946 eine in Frakturschrift verfasste und mit 29 aquarellierten Initialvignetten ausgestattete Abschrift von Rilkes „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“ an, einer 1912 als erster Band in der Insel Bücherei erschienenen Erzählung. 1984 wurde diese Arbeit in einer bibliophilen Ausgabe verlegt.[2]

Zurück in Deutschland verschlug es ihn zunächst nach Baden-Baden (Institut für künstlerisches Planen und Schaffen) und danach weiter nach Tübingen. Zunächst freischaffend tätig, arbeitete er ab 1958 vier Jahre lang als wissenschaftlicher Zeichner an der Tübinger Universitätsklinik für HNO. Seither war er freischaffend tätig.

Es liegt ein umfangreiches graphisches Werk vor, unter anderem über 100 Radierungen zu Sakralbauten wie z. B. Ulm, Basel, Strassburg, Mainz, Barcelona, Kopenhagen, Speyer, Freiburg. Bemerkenswert ist die Rekonstruktion des Abendmahls n. Leonardo da Vinci in Haigerloch/Hohenzollern an der Halbritter mitwirkte. Initiator dafür war Friedrich Schüz.

Halbritter schuf Portraitmedaillen unter anderem von Goethe (1949), Ernst Bloch (1977), Norbert Greinacher (1977), Walter Jens (1984), Hans Küng (1980).

Totenmasken hat Gerhard Halbritter abgenommen u. a. von Ernst Bloch, Eduard Spranger, Friedrich Schüz aber auch von Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe in den Tagen nach deren Selbstmorden in der sogenannten Todesnacht von Stammheim am 18. Oktober 1977.[3] Die verschollen geglaubten Abdrücke von Ensslin, Baader und Raspe sind im September 2009 über die rechtmäßige Erbin im Kunsthandel aufgetaucht.[4]

Am 15. Juli 2002 starb Gerhard Richard Halbritter in seinem Haus in Tübingen.

Auszeichnungen

1931 Silbermedaille für Design, Academie Royale Bruxelles

Werke

Einige von Halbritters Arbeiten in der Öffentlichkeit:

1951, Nepomuk, Haigerloch
1954, Kreuzigungsgruppe St. Luzen in Hechingen
1967, Epitaph Staatspräsident Bock, Nordstetten
1973, Kuno, Luithold, Aurelius, Münster Zwiefalten
1990, Epitaph Synagoge, Hechingen

Vorhaben, die Totenmasken von Gudrun Ensslin, Andreas Baader und Jan-Carl Raspe im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn auszustellen.

Literatur

Gerhard Halbritter. In: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 12.

Kürschners Graphiker-Handbuch: Deutschland, Österreich, Schweiz, Berlin, de Gruyter 1959

„Das Münster“ 4 (1951), S. 313

Volker Klimpel: Gerhard Halbritter. Ein Künstler aus Mühlhausen. In: Mühlhäuser Beiträge, Heft 33 (2010), S. 137–142.

Einzelnachweise

↑ Ulrich Stolte im Gespräch mit der Loni Halbritter-Hansen. In: Stuttgarter Zeitung, 8. Juli 2010; abgerufen am 18. Dezember 2016

↑ Reiten, reiten in Fraktur. Gerhard Halbritters bibliophile Ausgabe von Rilkes „Cornet“, Südwestpresse vom 29. November 1984

↑ Jürgen Dahlkamp: Trophäen für den Panzerschrank. In: Der Spiegel. Nr. 42, 2002 (online).

↑ Katrin Sachse: „Die drei Verbrecher“ – Die von einem Bildhauer angefertigten Totenmasken von Ensslin, Baader und Raspe sind nun im Kunsthandel aufgetaucht. In: FOCUS Magazin Nr. 37/2009.

↑ Spiegel Online, Kultur, 9. September 2009

(Quelle: Wikipedia)